Hunde-Buttermühle

Hunde-Buttermühle

Jeder hat bestimmt schon einmal die Buttermühlen, die unter dem Abdach bei der kleinen Butterfabrik. Aber wie funktionierte das? In das hölzerne Butterfass wurde angesäuerte Milch getan. Der musste dann in dem großen Rad ungefähr 20 Minuten laufen und durch diesen Antrieb entstand dann die Butter im Butterfass. Diese wurde mit einer Schaumkelle abgeschöpft. Der Hund bekam später zur Belohung den Deckel vom Butterfass zum Ablecken.

Diese Vorrichtung passt zum Museum, weil solche Geräte im vorigen Jahrhundet auf vielen größeren Bauernhöfen in der Umgegend in Gebrauch waren. Mein Großvater erzählte immer von dem großen Butterfass auf dem Witveld-Hof. Der Bauer Piet Vullings hatte einen großen Hund der in der Hundemühle und auch vor dem Hundewagen lief.

Auch Stiena Beerkens, eine ehemalige Freiwillige, erzählte öfter das eine solche Hundemühle auch auf dem Hof Het Kasteeltje gestanden hat, wo sie früher in Swolgen gewohnt hat. Unsere Mühle wurde auf einem Hof in der Nähe von Susteren eingesetzt. Auch ist bekannt, das auch im benachbarten Deutschland Angebot und Nachfrage war nach Butterhunden.

Besucher merken schon mal an, dass so etwas aus Tierschutzgründen nicht mehr erlaubt ist. Aber war es wirklich eine tierunfreundliche Arbeit? Ein geigneter und trainierter Hund hatte wahrscheinlich weniger damit, als einen Hundewagen über schlechte Wege zu ziehen.

Wir haben die Hundemühle einmal ausprobiert mit dem Schäferhund von unserem ehemaligen Museumsdirektor Jos de Kunder. Jos hat immer den Schäferhund bei sich, er hatte ihn als Streuner im Wald gefunden und ihn dann sich seiner angenommen. Der Hund saß oft bei ihm im Büro, er fühlte sich zu Hause bei seinem Herrchen. Wenn jemand hereinkam, dann sprang er wild auf. Ich sah ihn auch oft beißen, aber nur auf ein Stück Holz.

An einem Tag, hatte ich die Idee um ihn einmal der Mühle laufen zu lassen. Er kam brav mit zur Mühle und ich ließ ihn durch das kleine Türchen hinein. Soweit ging es gut, aber als ich die Mühle anschob, bekam er Angst und sprang über den horizontalen Balken aus dem Rad heraus. Er war kurz eingeklemmt, konnte sich aber befreien, alles lief gut ab. Ich hatte schon befürchtet, dass es mit dem Hund nicht klappen würde, an so etwas müssen die Tiere von jund an gewöhnt werden.

Nach diesem Abenteuer lief der Hund immer in einem großen Bogen um mich hin und schaute mich vorsichtig an. Auch um die große drehende Apparatur machte er immer einen großen Bogen.

Piet Lenssen