Als ich heiratete, landete ich in einer religiösen Familie. Am Palmsonntag gingen wir in die Kirche und unsere Pälmchen (Buchsbaumzweige) wurde gesegnet.
Ich fragte mich, was wohl damit passieren würde. Am Ostersonntag nach der Messe erhielt ich eine Antwort. Wir gingen zuerst durch das Haus und hinter jedem Kreuz, das hing, war ein Palmzweig. Wir machten das Kreuzzeichen und sagten: „Ich stecke ein Pälmchen an Ostern, dass der Herrgott uns bewahre vor Hagel, Blitz und Donnerschlag“.
Dann gingen wir in den Garten und auf den Friedhof und am Grab der Familie steckten wir auch einen Palmzweig in die Erde.
Petra Heyer
Epilog
Die Palme hat eine besondere Bedeutung, ein Zeichen der Huldigung, des Sieges über das Böse (Teufel) und des Friedens. Aufgrund des Klimas verwenden wir keine Palme oder Olive, sondern Buchsbaum.
Zu Beginn der Messe wurden die Palmzweige gesegnet. Die geweihten Palmzweige sollen Schutz vor bösen Geistern bieten. Dies bezieht sich auf einen alten Volksbrauch, einen Palmzweig in den Stall oder auf das Feld zu stecken, um sich vor dem Bösen zu schützen. Religion und altes Volksbrauchtum gehören zusammen. Eine weltliche Anwendung des Palmzweiges, der beim Einzug Jesu in Jerusalem verwendet wurde.
Ein Palmzweig hinter jedem Kruzifix in jedem Raum bot Schutz vor Blitzeinschlägen und anderen Katastrophen. Palmzweige wurden auch in Ställen und Scheunen aufgehängt, vielleicht wirksamer als eine Feuerversicherung? In Limburg werden Maulwürfe lange Zeit verjagt, indem man geweihte Palmzweige an 3 Ecken des Gartens oder des Feldes steckt. Die vierte Ecke bleibt offen, damit sie fliehen können. Ein Jahr lang dürfen die Zweige den Platz schmücken, den wir uns für sie ausgesucht haben, dann wird die Palme vergilbt sein, um am Palmsonntag durch neue Zweige ersetzt zu werden.